Stationäre Hilfen zur Erziehung

Die stationären Hilfen zur Erziehung sind ein Angebot der Kinder- und Jugendhilfe, das jungen Menschen einen sicheren Lebensrahmen außerhalb ihrer Herkunftsfamilie bietet. Diese Hilfen kommen dann zum Einsatz, wenn die Erziehung im familiären Umfeld vorübergehend oder dauerhaft nicht gewährleistet werden kann. In einem geschützten und verlässlichen Umfeld werden Kinder, Jugendliche und junge Volljährige pädagogisch begleitet, gefördert und auf ein selbstständiges Leben vorbereitet. Die Grundlage dafür bildet das Sozialgesetzbuch VIII.

Begleitung, Stabilität und Entwicklung in betreuten Wohnformen

Die Einhorn gGmbH bietet hierfür zwei Betreuungsformen an:

  • Betreutes Einzelwohnen (BEW) – eigenständiges Wohnen mit individueller Begleitung durch pädagogische Fachkräfte
  • Wohnen in einer kleinen Wohngruppe – ein gemeinsames Zuhause mit strukturierter Alltagsgestaltung und sozialer Förderung

In den Berliner Bezirken Pankow, Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg sowie Steglitz-Zehlendorf stehen insgesamt 22 Einzelwohnungen und eine Wohngruppe mit vier Plätzen zur Verfügung.

Aufgenommen werden Jugendliche ab 15 Jahren bis zur Volljährigkeit, in Einzelfällen auch bis zum 27. Lebensjahr. Das Angebot richtet sich zudem ausdrücklich auch an junge Menschen mit Fluchterfahrung, die in einem stabilen Umfeld Unterstützung und Orientierung finden.

Hier finden Sie Informationen zu aktuell freien Plätzen:

Betreutes Einzelwohnen und Wohngruppen - Individuelle Betreuung für ein selbstständiges Leben

Im Betreuten Einzelwohnen (BEW) und im Gruppenangebot Wohnen (GAW) stellt die Einhorn gGmbH Jugendlichen und jungen Volljährigen eine eigene Wohnung bzw. Wohnmöglichkeit zur Verfügung. Die Betreuung erfolgt nach dem individuellen Bedarf und in enger Abstimmung mit dem Jugendamt, dem jungen Menschen und unseren Fachkräften. Die Intensität reicht dabei von 6 bis 25 Stunden pro Woche, je nach Umfang und Zielsetzung.

Ziele und Unterstützungsschwerpunkte

Die Angebote zielen darauf ab, junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und sie bei der Alltagsbewältigung und eigenständigen Lebensführung zu unterstützen. Darüber hinaus stehen der Schutz des jungen Menschen, die Klärung familiärer Beziehungen, die Förderung sozialer Kompetenzen sowie die Unterstützung bei schulischen und beruflichen Perspektiven im Fokus. Dabei wird überwiegend Einzelfallarbeit geleistet, in der Wohngruppe auch durch Gruppenaktivitäten ergänzt.

Rechtliche Grundlage und Bedarf

Stationäre Hilfen sind im SGB VIII geregelt:

  • 27 SGB VIII – allgemeiner Anspruch auf Hilfe
  • 34 SGB VIII – Unterbringung in betreuten Wohnformen (BEW & GAW)
  • 41 SGB VIII – Hilfen für junge Volljährige

Der Bedarf entsteht, wenn Jugendliche oder junge Volljährige in ihrer Herkunftsfamilie nicht angemessen betreut oder erzogen werden können und dadurch ihre Entwicklung oder ihr Wohl gefährdet ist. Ursachen können sein: Vernachlässigung, Misshandlung, Gewalt, psychische Erkrankungen oder Suchtprobleme der Eltern, Überforderung der Erziehungsberechtigten oder auffälliges Verhalten der Jugendlichen wie Schulverweigerung, psychische Belastungen oder Obdachlosigkeit.

Ein spezieller Bedarf besteht für jugendliche Geflüchtete, insbesondere unbegleitete minderjährige Geflüchtete. Diese unterstützen wir umfassend bei Unterbringung, Aufenthaltsstatus, Traumabewältigung, Integration, Sprachförderung sowie Bildungs- und Ausbildungsförderung.

Unsere Zielgruppe

Die Angebote richten sich an:

  • Jugendliche, die vorübergehend oder dauerhaft nicht bei ihren Eltern leben können oder dürfen und Unterstützung in belasteten familiären Situationen benötigen
  • Junge Volljährige (18–21 Jahre, ggf. bis 27), die noch nicht eigenständig leben können und auf dem Weg zur Verselbstständigung begleitet werden müssen
  • Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, psychischen Belastungen oder Entwicklungsstörungen, sowie Geflüchtete und Migrant*innen mit erhöhtem pädagogischen oder therapeutischen Unterstützungsbedarf

Ambulante Hilfen zur Erziehung richten sich direkt an Familien im häuslichen Umfeld. Sie unterstützen bei Erziehungsschwierigkeiten, familiären Belastungen oder Krisen, fördern die Elternkompetenz und tragen dazu bei, dass Kinder zuhause bleiben können und ein stabiles Umfeld haben. 

In Zusammenarbeit mit: